BIOFACH 2023
Schön war’s auf der BIOFACH 2023 letzte Woche in Nürnberg. Es hat einfach mal wieder gut getan sich mit verschiedensten Leuten auszutauschen, auch wenn es zugegebenermaßen nach den letzten Jahren schon ein bisschen komisch war wieder auf so einem riesigen Event zu sein. Die letzte BIOFACH Messe, auf der ich war, fand 2020 statt. Danach kam der Lockdown und es fanden keine Messen statt. Letztes Jahr, 2022, gab es eine Sommeredition von der BIOFACH, zu der ich es aber leider nicht geschafft habe (Trauzeugin bei einer lieben Freundin sein war dann doch etwas wichtiger – I’m sorry ;) ).
Umso mehr freute ich mich, in diesem Jahr wieder mit dabei sein zu können. Hier habe ich für euch mal ein paar meiner persönlichen Messe-Highlights zusammen gestellt. Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht viel von fragwürdigen Ersatzprodukten mit ellenlangen Zutatenlisten halte. Daher sind vielleicht ein paar der „Messe-Neuheiten“ hier nicht im Detail vertreten, da ich sie einfach nicht guten Gewissens empfehlen kann.
bett’r
An diesem Stand hätte ich den ganzen Tag verbringen und mich von den leckeren Nuss-/Kernmusen, Nussbutter Cups und Fruit Balls ernähren können. Besonders angetan hat es mir das Pistazienmus – was tatsächlich in Bio-Qualität sehr selten zu bekommen ist. Die Nussbutter Cups und Fruit Balls sind mit Kokosblütenzucker bzw. Datteln gesüßt und in jeweils drei Sorten verfügbar. Bei den Nussbutter Cups gibt es Haselnuss, Mandel und Erdnuss, bei den Fruit Balls Haselnuss-Kakao, Erdbeere-Kokos und Pistazie. Wer bett’r noch nicht kennt, sollte sich unbedingt mal durch ihr Sortiment klicken. Viele der Produkte sind glutenfrei und vegan und eben alternativ gesüßt. Unter anderem gibt es noch Cräcker, Backmischungen und Granola. Wirklich sehr zu empfehlen. Ich glaube ich bestell mir jetzt erstmal ein Jahresabo an Nussbutter Cups.. :D
completeorganics
Im Hause completeorganics gibt es Zuwachs von drei neuen Sorten: Blueberry Kraut, Smoky Jalapeno Kraut und Spicy Kimchi. Da ich ja nicht so die „Scharfe“ bin, sind die beiden spicy Sorten eher nix für mich. Ich liebe aber schon das Cranberry Kraut von completeorganics und dem macht nun das Blueberry Kraut starke Konkurrenz. Fermentierte Lebensmittel mit lebenden Bakterien sind wichtig und super für die Darmgesundheit und sollten eigentlich täglich auf dem Speiseplan stehen. Trotzdem gilt zum einen seeeehr gut kauen und zum zweiten sind Fermente bei einer Histaminintoleranz leider eher nicht gut verträglich.
Dr. Goerg
Der Spezialist für Kokosprodukte hat neben einem Kokosblütenessig auch ein flüssiges Kokos-Minz-Öl zum Ölziehen vorgestellt. Der Kokosessig besteht zu 68% aus Bio-Kokosblütensirup und zu 32% aus Bio-Kokosblütenessig. Mit 5% Säure ist er sehr mild und hat eine leicht süßliche Note. Außerdem neu ins Sortiment gewandert ist ein hochwertiges Nussmus aus Cashews in drei verschiedenen Größen (20g, 200g und 500g). Tatsächlich gibt es auf dem Markt leider auch einige Nussmuse, die ich zu Hause mit meinem Mixer feiner kriege. Bei Dr. Goerg ist das nicht der Fall, denn das Mus ist fein und cremig. Da merkt man eben einfach die Qualität und die hat eben ihren Preis.
followfood
Bei followfood wird es in Zukunft nicht mehr „nur“ Fisch und Gemüse geben. Es kommt eine ganz neue Produktlinie mit verschiedenen Nüssen/Kernen und Trockenfrüchten dazu. Ganz besonders gefällt mir hier, dass die Produkte naturbelassen sind. So sind beispielsweise die getrockneten Aprikosen nicht gezuckert und nicht geschwefelt. Also super für alle mit FI und HI. In Maßen sollten sie allerdings trotzdem verzehrt werden, denn getrocknete Früchte enthalten aufgrund des entzogenen Wassers auf 100g viel mehr Zucker – also nicht unterschätzen, vor allem bei einer Fructoseintoleranz. Die Produkte sollen „Gute Böden födern“ und viele davon stammen nicht nur aus Bio- sondern aus Demeter-Anbau.
Hier fand ich die Tamari Soße auf Erbsenbasis sehr interessant. Laut den Labortests enthält diese (so vom Hersteller berichtet) kein Histamin – was wirklich interessant wäre, da es eine tolle Alternative für alle mit HI wäre. Was ich noch nicht kannte und kennen lernen durfte war „Koji“. ist eine Zucht von Edelschimmel Kôji (Aspergillus Oryzae) z.B. auf Reis, Weizen oder Soja. Es handelt sich um ein fermentiertes Produkt. Das interessante daran: Koji Shimmel produziert und gibt verschiedene Enzyme frei, die Stärke und Protein zersetzen. Daher kann es bei der Verdauung, vor allem wenn man selbst zu wenig Enzyme produziert, eventuell sehr hilfreich sein. Hierzu werde ich demnächst nochmal genauer berichten. Ebenfalls bei kojibakers gibt es verschiedene Misopasten, unter anderem auch auf Erbsenbasis.
Naschnatur
Das Startup aus München hat neben seinen Nice Tarts was Neues im Sortiment. Für alle Dattelliebhaber die keinen Hochleistungsmixer besitzen oder schon mal einen Pürierstab kaputt gekriegt haben, gibt es jetzt die Lösung von Naschnatur: Leckeres Dattelmus, mit dem ihr im Handumdrehen Energy Balls oder Sn!ckers zaubern könnt. Das Dattelmus eignet sich aber z.B. auch super als Brotaufstrich, als Topping fürs Müsli oder in Maßen zum Naschen. Bei FI natürlich nicht geeignet, aufgrund des hohen Fructosegehalts von Datteln.
Sun&Seed
Das englische Unternehmen Sun&Seed produziert vor allem hochwertige Nussmuse, Öle, gesprosste Saaten und Backmischungen. Dabei ist alles noch glutenfrei und ohne Bullshit Zutaten. Ich konnte auf der Messe das Nomelette (veganes Omelette) und das Foccaccia, sowie verschiedene Muse (unter anderem Hanf, schwarzer Sesam, Pecannuss) probieren und war im Himmel. Eine Focaccia Backmischung habe ich zum Probieren mitnehmen dürfen und werde diese demnächst selbst noch einmal testen. Ihr könnt im Onlineshop von Sun&Seed bestellen. Leider ist das Shipping nicht ganz günstig, aber man bekommt 10% Rabatt, wenn man z.B. ein 6er Pack Nussmus in den Warenkorb packt. Wäre schön, wenn diese Firma einen Vertriebspartner hier in DE finden würde – wer also wen kennt der wen kennt, ihr wisst schon ;)
Taiga
Hier werden vor allem Zedernüsse in verschiedenen Variationen angeboten. Kurze Erklärung, was eigentlich eine Zedernuss ist: Die meisten von euch werden Pinienkerne kennen. Dies sind die Samen der – wie der Name schon sagt – Pinie. Beheimatet ist dieser Nadelbaum in der mediterranen Gegend. Zedernüsse hingegen stammen von der sibirischen Zirbelkiefer. Zedernüsse sind im Geschmack etwas intensiver, man könnte sagen mehr nach Wald und enthalten mehr Nährstoffe und Protein als ihre Verwandten aus dem Süden. Neu auf der Messe waren unter anderem die Zedernüsse in dunkler Schokolade und die glutenfreie Blini Backmischung. Aber Taiga bietet nicht nur Zedernprodukte an, sondern auch viele andere Kerne und Samen, Trockenfrüchte, Nussmuse und gekeimtes Getreide von höchster Qualität.
Meraner Mühle
Bei der Meraner Mühle gibt es viele verschiedene Mehle, Körner, Müsli & Flocken, Reis, Linsen, Nüsse und Kerne im Sortiment. Bei den Mehlen gibt es viele kontrolliert glutenfreie Sorten. Mit dabei ist z.B. Quinoamehl, Amaranthmehl, Braunhirsemehl, Teffmehl und Sorghummehl (auch eine Hirseart – davon gibt es nur selten Mehl im Handel). Außerdem kommen demnächst diverse glutenfreie Bio-Backmischungen für Muffins, Focaccia und süßen Hefeteig mit dazu. Auf dem Bild zu sehen ist das Focaccia, welches ich probieren durfte. Mit den Mehlen werde ich in den nächsten Wochen einige spannende Rezepte testen.
Bauckhof
Bei Bauckhof gibt es einige neue Backmischungen für den leckeren glutenfreien Genuss zu Hause. Die zauberleichten Tortenmischungen (HügelCreme, KäseSahne, JoghurtKirsch und Schoko) gibt es ja schon ein bisschen länger. Ganz neu sind jetzt aber die Brödchen Backmischungen in den Sorten Original, Hafer, Müsli, Protein, Schoko und Weltmeister. Damit lassen sich im Handumdrehen 8 kleine Brötchen zaubern, die sich auch zum Einfrieren super eignen. Die Sorte Hafer sollte auch bei HI verträglich sein, da keine Sonnenblumenkerne und kein Soja enthalten ist. „Pimpen“ kann man diese bestimmt beispielsweise noch mit einer Hand voll Hanfsamen oder anderen verträglichen Saaten/Kernen.
Pasta Nuova
Glutenfreie Gnocchi gibt es von Pasta Nuova in der Frischetheke. Diese sind auf der Basis von Mais, Kartoffeln und Reis. Neu und von der Rezeptur her ebenfalls glutenfrei sind die Linsen Gnocchi (Kartoffeln, rote Linsen, Reis) und die Kichererbsen Gnocchi (Kartoffeln, Kichererbsen, Reis). Laut Pasta Nuova sollen diese demnächst auch das glutenfrei Siegel erhalten und kontrolliert glutenfrei produziert werden. Gut finde ich, dass keine Konservierungsstoffe und keine Emulgatoren enthalten sind. Wenn es also mal schnell gehen muss für alle die mit Gluten Probleme haben eine gute Alternative.
Werz
Vor kurzem erst gab es bei Werz ein Redesign der Verpackungen, das, wie ich finde, sehr schön gelungen ist. Mit vielen seiner Produkte deckt Werz gleich mehrere Intoleranzen ab und gerade die Snacks sind ganz praktisch, wenn man mal unterwegs ist und nichts verträgliches zu Essen findet. Neu sind die Corn Pea Chips mit nur drei Zutaten: Erbsen, Mais und Salz. Die Chips sind nicht frittiert und es ist kein Öl enthalten. Es gibt zudem zwei neue Müslimischungen, die glutenfrei und mit Reissirup gesüßt sind. Zum einen ein Schoko Crunchy Knuspermüsli und zum anderen Honig Pops. In den Honig Pops ist allerdings Sonnenblumenöl enthalten. Ich persönlich mag von Werz aber am liebsten die gepuffte Hirse und den Hirsegrießbrei. Mit der Vollkorn Hirse mache ich immer mal wieder gesunde „Nippons“ mit weißer oder dunkler Schokolade. Dazu findet ihr auch ein Reel auf Instagram.
Züger
Mehrere laktosefreie Produkte hat Züger schon lange im Sortiment. Seit Neuestem gibt es jetzt auch vegane Käsealternativen bei Züger. Dazu gehört ein MozzaVella (veganer Mozzarella), MascarVone (veganer Mascarpone) und Cottage Drops (veganer Hüttenkäse). Ich vertrage Käse nicht, aber ich bin auch kein großer Fan von Ersatzprodukten. Allerdings ist die Zutatenliste – im Vergleich zu vielen anderen Herstellern – noch überschaubar. Wer also Milchprodukte nicht verträgt oder sich vegan ernährt, für den sind diese drei Produkte vielleicht ein guter Ersatz. Der MozzaVella ist auf Mandelbasis, die Cottage Drops aus Mandel & Soja und der MascarVone auf Erbsenbasis.
Elly Momberg
Bei Elly Momberg hat man sich zum Ziel gesetzt, gesunde Naschereien herzustellen. Mittlerweile gibt es nicht nur Schokolade und Pralinen, sondern auch Aufstriche, Müsli und Cräcker. Die Produkte sind low carb (bzw. zumindest lower carb), zuckerfrei, glutenfrei und vegan. Einiges ist auch Keto, wie beispielsweise die Keto-Cremes und die Cräcker. Ich fand die Keto-Creme Mandel-Schoko genial, da sie mit wenigen Zutaten auskommt, mit Erythrit gesüßt ist und MCT-Öl enthält. Im Webshop kann man Probesets bestellen, so dass man verschiedene Produkte ausprobieren kann.
Brothway
Durch Zufall habe ich einen Stand entdeckt, der Knochenbrühe in der handlichen 180ml ToGo Flasche anbietet. Alle Veganer bitte jetzt mal kurz die Augen zumachen.. Für alle mit Darmproblemen/Darmentzündungen mag Knochenbrühe vor allem aufgrund des hohen Protein- und Kollagengehalts ein hilfreiches Tool sein. Da diese Stoffe in flüssiger Form daherkommen, sind sie zudem leichter verdaulich als Hülsenfrüchte, Salat & Co. Ziemlich einzigartig auf dem Markt ist wohl die „Lobster-Variante“ – probiert habe ich sie aber nicht. Eine vegane Variante gibt es ebenfalls: Die Gemüsebrühe enthält allerlei gutes Gemüse und zudem Ingwer. Dieser kann zu einer normalen Darmfunktion beitragen und hat eine positive Wirkung auf die Verdauung. Neben den 180ml Flaschen gibt es die Brühen auch in größeren Gläsern für den Vorratsschrank zu Hause.
Biosüße
Für alle die nach Süßungsalternativen suchen, sind die Produkte von Biosüße vielleicht etwas. Dies ist laut Hersteller Europas erste und einzige biologische Süße ohne Kalorien und besteht aus Erythrit. Dieser sogenannte Zuckeralkohol ist auch bei einer Fructose- und einer Histaminintoleranz in Maßen gut verträglich, meist sogar besser als die Alternative Xylit. Neu im Sortiment sind die Mini Schokodrops, die vor allem zum Backen, Glasieren etc. geeignet sind. Auch neu ist die Biosüße Gold mit karamelliger Süße für Kuchen, Gebäck und Cocktails. Eine Info dazu: Die Drops enthalten den Ballaststoff Inulin und die Biosüße Gold enthält Oligofructose, welche beide bei übermäßigem Verzehr und vor allem bei Menschen die ohnehin bereits Probleme mit dem Darm haben zu Blähungen und anderen Beschwerden führen können. Daher sollte hier erstmal vorsichtig die individuelle Verträglichkeit getestet werden. Alternativ könnt ihr einfach das „reine“ Erythrit vom Hersteller verwenden.
Dr. Heilbronner
Mehr oder weniger durch Zufall bin ich am Stand von Dr. Heilbronner hängen geblieben. Normalerweise bin ich auf der Biofach immer voll im Fokus von Lebensmitteln und achte gar nicht groß auf die anderen Stände. Da ich mich aber auch viel mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln befasse und die Firma noch nicht kannte, habe ich mir das mal näher angesehen. Dr. Heilbronner verwendet für die Herstellung natürliche Quellen, keine Füllstoffe und stellt die Produkte in Deutschland her. Besonders hervorzuheben ist ihr Astaxanthin, welches laut Hersteller das erste in Europa mit einer Bio-Zertifizierung ist. Es wird aus der Mikroalge „Haematococcus Pluvialis“ und reinem Quellwasser gewonnen. Astaxanthin ist ein sehr mächtiges Antioxidans und wird auch „Königin der Carotinoide“ genannt. Unter anderem weil es zur Stärkung des Immunsystems beiträgt, zellschützend und entzündungshemmend wirkt, einen Anti-Aging Effekt besitzt, die Konzentrationsfähigkeit steigert und die Leistungsfähigkeit unterstützt. Es gibt das Astaxanthin als Kapseln oder als Pulver. Die Pulver-Variante habe ich zum Testen bekommen und werde euch in den nächsten Wochen mehr dazu berichten. Wer noch auf der Suche nach hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln ist, sollte mal bei Dr. Heilbronner vorbeischauen.
So ihr Lieben – das waren meine Highlights bzw. spannende neue Produkte der Biofach 2023. Zwei Tage waren eindeutig zu wenig Zeit alles zu sehen und zu probieren, im nächsten Jahr werde ich wohl einen dritten Tag einplanen müssen. Wen es interessiert (ich bin da ja kein großer Fan davon), es gibt demnächst auch noch „veganen Thunfisch“, „Beet Jerky“ statt Beef Jerky und glutenfreie 5-Minuten-Terrine mit fragwürdigen Zutaten auf dem Markt. Wobei ich mich ehrlich manchmal frage, wie solche Produkte bei den Zutatenlisten überhaupt noch „bio“ sein können. Aber das muss wohl jeder für sich selber entscheiden. Ich lasse da lieber die Finger davon und möchte sie auch nicht empfehlen.
Was ich immer noch nicht gefunden habe (oder vielleicht habe ich es auch übersehen?), sind gute herzhafte (vegane) Aufstriche ohne Bullshit, die fructosearm und nicht mit Sonnenblumenöl oder anderen minderwertigen Pflanzenölen vollgestopft sind. Wenn ihr hier Tipps habt, gerne her damit – bisher bin ich noch nicht fündig geworden. Da heißt es dann doch eher selber machen, wie z.B. den Brokkoli-Hanf-Aufstrich aus meinem Buch „Eating your way“. 😉
Habt noch ein schönes Wochenende
Eure intolerante Isi
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